Lassen Sie sich von der 300-jährigen Geschichte des Palais Besenvals verzaubern!
Das Palais Besenval kann auf eine interessante und bewegte Geschichte zurückblicken, welche eng mit Entwicklung Solothurns und einigen seiner berühmtesten Bürgern verbunden ist.
Das Palais Besenval ist benannt nach seinen Erbauern, den Brüdern Johann Viktor II. Besenval (1671–1736) und Peter Joseph Besenval (1675–1736). Sie waren die Söhne des damaligen Schultheissen Johann Viktor I. Besenval, der als reichster Solothurner seiner Zeit vor den Toren der Stadt das prächtige Schloss Waldegg als Landsitz hatte erbauen lassen. Der ältere Sohn Johann Viktor II. Besenval verbrachte einen grossen Teil seines Lebens in Frankreich, wo er am Hof Ludwigs XIV. eine glänzende Karriere als Offizier und Diplomat durchlief. Sein jüngerer Bruder Peter Joseph Besenval blieb in seiner Heimatstadt Solothurn und vertrat hier die Interessen der Familie Besenval als einflussreicher Politiker (Stadtschreiber, Venner).
Ihrem sozialen Status angemessen und ihrem nicht geringen Selbstverständnis entsprechend errichteten die Gebrüder Besenval 1703–1706 an prominenter Lage ein so genanntes «Hôtel entre cour et jardin», ein Bautyp, der im 17. Jahrhundert in Frankreich als Stadthaus des Adels entwickelt worden war. Charakteristisch ist die Lage des Wohnhauses zwischen einem Garten und einem Zufahrts- oder Ehrenhof. Das Palais Besenval gehört zu den frühesten Beispielen eines Hôtels in der Schweiz. Die Wahl des Bauplatzes und die Neuartigkeit der Architektur führten dazu, dass die Solothurner das Palais auch noch nach mehr als hundert Jahren nach seiner Erbauung als «der neue Bau» bezeichneten.
Nach dem Tod der Gebrüder Besenval 1736 gelangte das Palais für rund hundert Jahre in den Besitz der Familie von Roll. 1829 erwarb der Kanton die Liegenschaft, um sie dem neu in Solothurn installierten Bischof von Basel als Residenz zur Verfügung zu stellen. Ab 1879 diente es als Schülerkosthaus der Kantonsschule. 1950–1952 erfolgte eine umfassende statische Sanierung und ein Umbau mit Fassadenrestaurierung. Anschliessend waren Teile der kantonalen Verwaltung im Palais untergebracht. Ein weiterer Umbau führte 2005/06 zur Umnutzung des Hauses in seine heutige Funktion als Restaurant und Seminarzentrum.